Reise – Volker Keller

Volker Keller – Die Reise (aus „Filly, die kleine Ameise“)

lllustration: Daniela Nemitz-Keller, Melina Keller (copyright)

Die Reise

Filly, kleine Ameise, bist lang schon auf der Reise
Du hast ein buntes Blatt entdeckt
Kaum draufgekrabbelt, warst Du weg
Geflogen bist Du mit dem Wind
Ein Abenteuer ganz bestimmt
Erzähl doch, was ist dann geschehn
Wir wolln Deine Geschichte hörn

Mein Blatt flog lange vor sich hin
Schnell wusst ich nicht mehr, wo ich bin
Ich dachte noch, was wird denn nun?
Als plötzlich gackerte ein Huhn
Erst eins, dann zwei, dann nochmals drei
Das war ne große Gackerei
Mein Blatt flog, musste das denn sein?
In einen Hühnerhof hinein

„Was willst Du hier?“ Frug Opa Hahn
Erschrocken schaute ich ihn an
Und zeigte auf mein buntes Blatt
Mit dem alles angefangen hat
„Der Hühnerhof ist nicht sehr groß,
Auch sonst ist hier nicht sehr viel los
Doch frag mal nach dem Weg nach Haus
Die Schafe, die kommen weiter raus“

Vom Hühnerhof weit übers Land
Ging ich, bis ich die Schafe fand
Den Weidenzaun hinauf geschwind
Zu schaun, wo meine Freunde sind
Ein Schaf sprach: „Hör mal zu Du Wicht
Wir kennen Dein Zuhause nicht
Doch frag mal nach dem Weg nach Haus
Die Pferde, die kommen weiter raus“

So ging ich weiter übers Land,
So lang, bis ich die Pferde fand
Den Koppelzaun hinauf geschwind
Zu schaun, wo meine Freunde sind
Ein Pferd sprach: „Hör mal zu, Du Wicht
Wir kennen Dein Zuhause nicht
Du sollst auf einen Kirchturm gehn
Von dort kannst Du`s bestimmt gut sehn“