Volker Keller – Filly (aus „Filly, die kleine Ameise“)
Illustration: Daniela Nemitz-Keller, Melina Keller (copyright)

Filly, kleine Ameise

An einem schönen Frühlingstag,
der Winter war vorüber
Die Sonne wärmte, wie man`s mag,
und Vöglein sangen ihre Lieder
Da kroch aus seinem Winterbau
noch müde und verschlafen
Und reckte sich und streckte sich
und blinzelte in Sonnenstrahlen

Filly, Filly, kleine Ameise,
Deine Geschichten hörn wir gerne
Deine Freunde nah und ferne
begleiten Dich auf Deiner Reise

Der Winterbau am Waldesrand,
geschützt unter drei Buchen
Der war ja niemandem bekannt.
Man musste lange nach ihm suchen
Und meistens war`s hier auch sehr still.
Es war niemand zu sehen
Und Filly dachte – was ich will?
Zu meinen Freunden möcht ich gehen

Sein Säcklein war ja schnell gepackt,
die Schühlein angezogen
Dem Winterbau ade gesagt
an diesem schönen Frühlingsmorgen
Zur Blumenwiese wandert er.
Ein langer Weg für so nen kleinen
Doch freute er sich ja so sehr,
drum hüpfte er mit den Beinen

Und wie er so kam in der Wiese voran,
da sah er plötzlich auf einmale
So schön, dass er`s kaum glauben kann,
eine prächtige Ostereierschale
Das bunte Ei gefiel ihm sehr,
drum hat er sich flink entschieden
Das nahm er für sein Häuschen her
und ist auch dageblieben

Filly, Filly, kleine Ameise,
Deine Geschichten hörn wir gerne
Deine Freunde nah und ferne
begleiten Dich auf Deiner Reise